Fußbäder: Welche Wildkräuter kannst du nutzen und worauf solltest du achten?

Anwendungsmöglichkeiten

Ein Fußbad kann nicht nur pflegend, sondern auch heilsam sein. Je nach Temperatur und Inhaltsstoffen kann es zum Beispiel entspannen und wärmen aber auch die Durchblutung fördern und den Stoffwechsel in Schwung bringen. Du kannst es dir bei Stress, Müdigkeit und belasteten Füßen zu Nutze machen oder das Immunsystem bei einer beginnenden Erkältung durch ein passendes Fußbad unterstützen.

Fußbad mit Badesalz

Für ein Fußbad kannst du ein Badesalz deiner Wahl ganz einfach selbst herstellen. Hierfür verwendest du als Basis Totes Meer Badesalz oder regionales, naturbelassenen Steinsalz-Granulat. Hinzufügen kannst du Kräuter deiner Wahl, die der gewünschten Wirkung entsprechen, ätherische und pflegende Öle. Achte beim Verwenden von ätherischen Ölen darauf, diese nur in Bio-Qualität zu nutzen und auch nur sehr geringe Mengen zu verwenden, da diese sehr konzentriert sind und die Haut reizen können. Zudem sind nicht alle ätherischen Öle auch für die Körperpflege geeignet. Als pflegendes Öl eignet sich besonders Mandelöl, da es nicht nur eine hautpflegende, sondern ebenfalls eine hautschützende Wirkung hat und angenehm mild duftet. Mit Mandelöl ist dein Badesalz ca. 6 Monate haltbar. Wenn du die Haltbarkeit verlängern willst, kannst du auch Olivenöl verwenden. Hier kann der starke Eigengeruch jedoch als unangenehm empfunden werden. Selbstverständlich kannst du auch jedes andere Öl deiner Wahl nutzen, wie zum Beispiel Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Sesamöl. Jedes Öl hat seine Vorzüge. Du kannst getrocknete oder frische Kräuter verwenden. Hier gilt das gleiche zu beachten wie bei der Herstellung von Kräutersalzen (siehe Artikel zur Kräutersalzherstellung). Wenn dein Salz fertig ist, achte darauf es luftdicht zu verschließen, damit es keine Feuchtigkeit ziehen kann. Beim Verwenden des Badesalzes kannst du Milch oder Sahne als Emulgator hinzufügen damit sich das Öl verteilen kann und sich nicht nur an der Oberfläche absetzt. Zudem hat Milch gleichzeitig pflegende Eigenschaften, die dein Fußbad zusätzlich aufwerten. So wirkt das enthaltene Fett unter anderem feuchtigkeitsspendend, die Proteine können die Elastizität der Haut positiv beeinflussen und den enthaltenen Aminosäuren sagt man einen hautberuhigenden Effekt nach. Wenn du nicht möchtest das die Bestandteile des Badesalzes an deinen Füßen haften, fülle das Badesalz in einen Teebeutel oder ein Baumwolltuch.

Fußbad mit Kräuterauszügen

Für ein Fußbad mit Kräuterauszügen kannst du ebenfalls frische oder getrocknete Kräuter verwenden. Getrocknete Kräuter sind zwar konzentrierter, da sie an Flüssigkeit verloren haben und sich somit ihr Volumen verringert hat, jedoch haben sie auch einige ihrer wertvollen Inhaltsstoffe einbüßen müssen. Frische Kräuter besitzen noch die volle Kraft ihrer Wirkstoffe, jedoch auch noch einen hohen Wasseranteil. Nutze deshalb am besten die doppelte Menge an frischem Kraut für ein Fußbad (ca. 2 Handvoll). Die Kräuter sollten mit kochendem Wasser übergossen werden (Ziehzeit ca. 10 Minuten) und dann dem warmen Fußbad beigegeben werden. Auch hier kannst du pflegende oder ätherische Öle nach Belieben hinzufügen. Aber auch hier ist darauf zu achten, dass die ätherischen Öle von guter Qualität und vor allem für diesen Zweck geeignet sind. Sie sollten wie bereits erwähnt sehr sparsam zum Einsatz kommen. Wenn du ein pflegendes Öl verwenden möchtest, kannst du es in diesem Fall direkt mit dem gewünschten Emulgator mischen und dem Fußbad hinzufügen.

Fußbad mit Ölauszug

Du kannst für ein Fußbad auch einen Ölauszug aus Wildkräutern selbst herstellen. Hierfür füllst du vorzugsweise ein weithaltiges Tongefäß zu einem Drittel mit frischen Wildkräutern und gießt dieses mit dem Öl deiner Wahl auf, bis Alles bedeckt ist. Ich finde die Variante am besten das Gefäß mit einem Mull Tuch zu verschließen, da dann noch Wasser entweichen kann und die Gefahr der Schimmelbildung so reduziert wird. Du kannst aber auch ein Schraubglas verwenden. Achte immer darauf, das Öl täglich mit einem sterilen Löffel umzurühren oder, falls du ein Schraubglas verwendest, zu schütteln. Dies führt dazu, dass die Inhaltsstoffe besser in das Öl übergehen. Achte darauf das der Ölauszug an einem warmen und trockenen Ort steht aber meide direkte Sonneneinstrahlung. Nach ca. zwei Wochen ist dein Öl fertig. Du kannst es dem Fußbad zugeben. Hierbei solltest du, wie bereits erwähnt, stets einen Emulgator nutzen.  Verrühre auch hier das Öl vorher mit dem Emulgator damit es sich später besser verteilt. Den fertigen Ölauszug solltest du in einer dunklen Flasche aufbewahren. Die Haltbarkeit ist vom verwendeten Basisöl abhängig.

Eine Auswahl an geeigneten Wildkräutern

Die Auswahl der Wildkräuter ist von der gewünschten Wirkung abhängig. Achte beim Sammeln von Wildkräutern darauf nachhaltig zu ernten, vermeide ungünstige Sammelstellen und sei dir zu 100 Prozent sicher, bevor du eine Pflanze entnimmst. Zudem besteht ein gewissen Allergierisiko und es können ebenso ungewünschte Nebenwirkungen auftreten. Hier sind ein paar Wildkräuter, welche für ein Fußbad verwendet, werden können.

  • Beifuß kann bei müden Füßen Abhilfe schaffen, die Durchblutung fördern, sowie den Stoffwechsel anregen
  • Schafgarbe kann bei kleinen Wunden und Verspannungen helfen
  • Pfefferminze kann die Füße beleben
  • Zitronenmelisse kann eine beruhigende Wirkung auf die Füße haben
  • Salbei kann bei strapazierten Füßen Abhilfe schaffen und der Schweißbildung vorbeugen
  • Ringelblumen können bei stark beanspruchten und geschwollenen Füßen helfen
  • Kornblumenblüten können die Füße beruhigen
  • Gänseblümchen können bei kleinen Entzündungen helfen und die Füße beruhigen
  • Gundermann kann bei gereizter Haut Abhilfe schaffen
  • Holunderblüten können bei müden Füßen und schweren Beinen helfen

Für die Seele

Wer sein Fußbad zusätzlich aufhübschen will, kann verschiedene Blüten verwenden. Diese schmeicheln der Seele nicht nur optisch, sondern auch mit ihrem Geruch. Rosen- und Lavendelblüten zum Beispiel sind unschlagbar im Duft, während die Malve dem Fußbad eine großartige Farbe verleihen kann. Blüten von Gänseblümchen und Löwenzahn sind ebenfalls echte Hingucker. Du kannst deinem Fußbad auch Magnesiumchlorid zufügen, welches zusätzlich zur körperlichen Entspannung beitragen und zudem bei kalten Füßen helfen kann.

Worauf du achten solltest

Nicht für jeden sind Fußbäder geeignet. Bei gesundheitlichen Problemen, Allergien oder Durchblutungsstörungen, sowie Krampfadern oder anderen Beschwerden sollte man die Anwendungen mit dem Arzt besprechen. Die Wanne sollte mindestens so groß sein, dass die Füße entspannt hineinpassen, ohne am Rand anzuecken. Die Temperatur für ein pflegendes Fußbad sollte angenehm sein und bei ca. 38 Grad liegen. Bei einer beginnenden Erkältung nutzt man gerne ansteigende Fußbäder, die das Immunsystem unterstützen können. Hier liegt die Anfangstemperatur bei etwa 36 Grad und wird innerhalb von 15 bis 20 Minuten durch die Zugabe von heißerem Wasser auf ca. 40 Grad erhöht. Bei einem Wechselbad benötigt man zwei Wannen, eine mit kaltem Wasser (ca. 20 Grad) und eine mit warmem Wasser (ca. 38 Grad). Man wechselt alle 10 Minuten und beendet das Ganze mit dem kalten Wasser. Nach einem Fußbad sollte man die Füße schön warm einpacken, am besten in Wollsocken und mind. 20 Minuten ruhen. Ein wohltuender Kräutertee kann zusätzlich zur Erholung beitragen.

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