Räuchern tut der Seele gut und Räucherbündel sind dazu noch sehr dekorativ. Sie eignen sich hervorragend als Präsent für jeden Anlass. Aber auch Räuchermischungen aus getrockneten Kräutern in einem hübschen Döschen oder Säckchen sind ein besonderes Geschenk.
Aber warum räuchern wir denn eigentlich so gerne und welchen Nutzen hat das Verräuchern von Pflanzenteilen für uns?
Was passiert beim Räuchern?
Vor allem entstehen beim Räuchern verschiedene Düfte. Diese wirken auf unser Nervensystem und das reagiert äußerst individuell. Beim Räuchern werden diese Düfte mit dem Rauch sozusagen durch den Raum getragen. Sie können auf uns direkt und auf das Raumklima wirken. Von anregend bis entspannend ist alles dabei. Räume können zudem desinfiziert und von schlechten Gerüchen befreit werden.
Geschichte des Räucherns
Früher wurden ganze Stallungen mit bestimmten Pflanzen ausgeräuchert, um Krankheitserreger oder Ungeziefer abzutöten. Viele dieser Bräuche werden nur noch selten praktiziert. Das Räuchern zum Jahresbeginn und innerhalb der Raunächte wird wieder beliebt. Man will unter anderem den alten Muff loswerden und frisch ins neue Jahr starten. Das kann uns auf ein gutes Jahr einstimmen.
Räuchern, aber richtig
Düfte können eine angenehme Atmosphäre schaffen und zu unserem Wohlbefinden beitragen. Aber ganz wichtig, auch negative Wirkungen können durch die Verwendung von Räucherwerk erzeugt werden. Dazu sollte man wie so oft die Dosierung beachten und am besten nur gelegentlich räuchern. Vorsichtig sollte man hier bei Kindern, alten Menschen, Schwangeren und Menschen mit Allergien und Vorerkrankungen sein. Klären sie das am besten mit ihrem Arzt, wenn sie auf Nummer sicher gehen wollen. Generell sollte man in Anwesenheit von Kleinkindern und Schwangeren aufs Räuchern verzichten und darauf achten, dass die Räume gut belüftet sind. Außerdem sollte man wissen, was man verräuchert, denn nicht alle Pflanzenteile sind geeignet und manche enthalten sogar giftige Inhaltsstoffe.
Räucher, aber wie? Die Techniken des Räucherns
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um zu räuchern. Je nach gewählter Technik musst du dein Räuchergut vorbereiten.
Räuchern mit Räucherbüscheln
Zum einen gibt es die Möglichkeit mit Räucherbüscheln zu räuchern. Diese wirken sehr stark, da viel Material verräuchert wird. Räucherbüschel werden im Freien verwendet. Seinen eigenen Räucherbüschel zu binden macht unglaublich viel Spaß und man kann das anschließende Verräuchern noch einmal deutlich mehr genießen. Selbstgemachtes ist immer etwas Besonderes. Natürlich sollte man nur bei trockenem Wetter sammeln und am besten das geerntete Material einen oder mehrere Tage antrocknen lassen, je nach Kraut. Sonst besteht die Gefahr das sich Schimmel bildet und den will nun wirklich keiner verräuchern, es ist gesundheitsschädlich! Die Kräuter werden zusammengelegt, fest verschnürt (Naturgarn, niemals Synthetik) und zum Trocknen aufgehangen. Wenn die Büschel gut durchgetrocknet sind, kann man loslegen. Gelagert werden sollten die Räucherbündel nicht allzu lange (höchstens 1 Jahr, denn sie verlieren den Geruch) und natürlich schattig und trocken aufbewahren. Um das Räuchergut zu verräuchern, sollte man die Büschel kurz anzünden und dann auf einer feuerfesten Unterlage verglühen lassen (nicht brennen).
Welche Kräuter eignen sich für das Binden von Räucherbüscheln?
Hier ein paar Vorschläge von geeigneten Kräutern und Pflanzenteilen für ein Räucherbüschel, die auch noch im Winter zu finden sind:
Für die Gärtner unter euch
- Lavendel wirkt beruhigend, klärend, harmonisierend
- Rosmarin wirkt anregend und konzentrationsfördernd
- Thymian wirkt reinigend und kann das Immunsystem unterstützen
- Salbei wirkt desinfizierend, belebend, konzentrationsfördernd
Für die Kräutersammler
- Dost wirkt aufmunternd, nervenstärkend
- Beifuß wirkt erwärmend, vitalisierend, öffnend, fördert die Intuition
- Schafgarbe wirkt ausgleichend, schenkt Mut
- Gundermann wirkt belebend, inspirierend
- Lärche wirkt anregend, kräftigend, stimulierend
- Kiefer wirkt erwärmend, reinigend, kräftigend
- Fichte wirkt keimtötend, reinigend, regt Selbstheilungskräfte an
Als dekorative Highlights eignen sich passend zur Jahreszeit Zimtstangen sowie Rinde von Kiefer, Tanne und Birke. Aber Achtung! Bäume dürfen nicht „geschält“ und somit verletzt werden. Stattdessen sammelt man nur Rinde von abgebrochenen Ästen oder gefällten Bäumen. Sie sollte aber noch möglichst frisch sein. Ich persönlich verzichte lieber auf das Verwenden von Zitrusfrüchten. Optisch sind diese zwar ein Hingucker, aber sie enthalten stark entzündliche ätherische Öle und der Räucherbündel kann leicht in Flammen aufgehen.
Räuchern mit dem Räucherstövchen
Andere Möglichkeiten zu Räuchern sind zum Beispiel das Verräuchern von getrockneten Kräutern auf einem Stövchen oder auf Räucherkohle. Mehr dazu erfahrt ihr zum Beispiel auf einem meiner Räucherworkshops. Viel Spaß beim ausprobieren und verschenken.