Kann man Bäume essen? Ja, unbedingt, aber natürlich nicht alle.

Bäume bieten eine Vielzahl an kulinarischen Möglichkeiten. Nicht nur die Früchte, wie Kirschen, Beeren oder Nüsse, sondern auch Blätter, Knospen und Blüten können wir für die Küche und Hausapotheke verwenden.  Während die Verwendung von Holunder- und Lindenblüten durchaus bekannt ist, werden zum Beispiel die maigrünen Lindenblätter wenig genutzt.

Die milde Linde

Gerade die jungen und frischen Lindenblätter sind für Einsteiger besonders gut geeignet, da sie besonders mild schmecken. Die Blätter der Linde eignen sich für Salate, als Füllung für herzhafte Teigtaschen, als Wickel für Rouladen und sogar zum Soßenbinden oder Fermentieren. Sie enthalten neben Kohlenhydraten, Flavonoiden, Vitamin C und Gerbstoffen auch wertvolle Schleimstoffe. Von der Linde können aber auch Blüten, Knospen und Früchte verarbeitet werden.

Die edle Buche

Neben den Bucheckern, die möglichst gekocht verwendet werden sollten, sind die Keimlinge der Buche im Frühling ein Hochgenuss. Sie schmecken erfrischend und säuerlich und geben Salat das gewisse Etwas. Buchenkeimlinge enthalten wertvolle Mineralstoffe und Vitamine, besonders Vitamin C. Mit dem Alter nimmt der Gerbstoffgehalt zu und die Keimlinge schmecken deutlich herber. Auch das edle Holz der Buche ist kulinarisch wertvoll. Mit Buchenspänen lässt sich hervorragend räuchern, und mit Buchenholzbrettchen kann man auf dem Grill die edelsten Fleisch- und Fischvariationen kreieren.

Die erfrischende Fichte

Wer eine Fichte im Garten hat, darf sich freuen. Gerade die jungen Fichtentriebe schmecken unheimlich erfrischend und bieten eine regelrechte Geschmacksexplosion. Aus ihnen lassen sich jede Menge süße Speisen kreieren, wie Pralinen, Sirup und Torten, aber auch für Butter oder Pesto sind die Triebe bestens geeignet. Die älteren Nadelblätter eignen sich beispielsweise als Gewürz oder zur Herstellung von Kräutersalzen. Fichtennadeln enthalten Harze, ätherische Öle, Vitamine, Flavonoide, Gerbstoffe und Terpene. Neben der Fichte, können auch Tanne und Lärche für die Küche verwendet werden.

Der vielseitige Holunder

Mein absoluter Favorit ist der Holunderstrauch mit seinen Kostbarkeiten, auf die ich mich jedes Jahr freue. Holunderblüten können für heilsamen Tee getrocknet oder frisch verwendet werden. Am häufigsten werden die Blütenstände zu Sirup oder Gelee verarbeitet. Man kann sie aber auch zu Zucker, Wein, Essig, Eis, Bowle und Sauce verarbeiten. Holunderblüten enthalten vor allem Flavonoide, ätherische Öle, Gerbstoffe, Schleimstoffe und Kaliumsalze. Die Holunderbeeren sind ebenso vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich für Saft, Sirup, Likör, Gelee, Gebäck und vielem mehr. Sie sind reich an Anthocyanen und anderen Flavonoiden, Vitaminen, Mineralstoffen und Zucker. Es ist wissenswert, dass vor allem in den Stielen, unreifen Früchten und Samen Verbindungen stecken, welche Blausäure freisetzen. Deshalb sollten nur die Blüten und reifen Früchte verwendet und zudem entsprechend verarbeitet werden. Durch die richtige Zubereitung, wie zum Beispiel kochen und trocknen kann die Blausäure entweichen. Die Kerne sollten entfernt werden.

Es gibt so viel zu erkunden

Weitere Bäume und Sträucher, die man nutzen kann, sind zum Beispiel Ahorn, Eberesche, Eiche, Hasel, Kirschpflaume, Schlehe, Weißdorn oder Zierquitte. Wie immer gilt: Ernte stets nachhaltig mit Rücksicht auf die Natur, entnimm nur das, was du zu 100 Prozent bestimmen kannst, achte auf die Handstraußregelung und sammle nur an erlaubten Sammelstellen und unbelasteten Orten. Wenn du mehr erfahren möchtest, melde dich gerne für eine meiner Veranstaltungen an. Ich freue mich.

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